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Geschlecht: ⚥, Symbol:  . Varek ist der schillernde Gott des Handels, ein Meister der Gegensätze, geboren im ersten Moment, als etwas gegeben und etwas anderes dafür genommen wurde. Nicht aus Mangel, sondern aus Möglichkeit entstand er – als eine Muschel gegen ein Messer getauscht wurde, als ein Lächeln eine Lüge verbarg. In diesem Gleichgewicht von Gabe und Absicht, von Gewinn und Verlust, trat Varek hervor. Er trägt einen Mantel aus Goldsplittern, der glänzt wie Gier und täuscht wie Hoffnung, doch seine Hände sind leer – ein Sinnbild für das Versprechen, das nur durch Vertrauen Gewicht erhält. Sein Lächeln ist schmal, seine Stimme warm, seine Augen immer rechnend. Varek ist kein Dieb, kein Krieger, kein Richter – doch in ihm liegen Aspekte von allen. In der einen Hand wiegt er Silber – Symbol für den sichtbaren Wert –, in der anderen Schuld – das Unsichtbare, das oft schwerer wiegt. Sein Reich ist der Markt, das Schwanken der Preise, das Zucken einer Augenbraue beim Feilschen. Er ist der Lehrer des Werts, der Herr über Vertrauen und Versuchung. Varek lehrte die Menschen das Zählen, das Vergleichen, das Verhandeln, doch auch das Zweifeln, das Abwägen. Er ließ Münzen prägen, legte die ersten Maße fest, doch jede seiner Lehren trägt ein Zwiegesicht. Denn mit ihm kam auch die Gefahr: Betrug, Gier, Ausbeutung. Doch Varek duldet nur eines nicht: Untreue gegenüber dem Schwur des Handels. Wer sich auf einen Handel einlässt, der tritt in einen heiligen Pakt – und Varek hört jedes Wort, sieht jedes Zucken. Wer betrügt, verliert mehr als Gold – er verliert Vareks Schutz. Er ist Schutzgott der Kaufleute, Schlichter in Verträgen, Hüter der Grenzlinien zwischen Geben und Nehmen. Zwischen Münze und Wort liegt sein Schatten. Vareks Symbol sind zwei nebeneinander liegende Münzen, oft stilisiert als Kreise. Dieses Zeichen findet sich in Türschwellen von Läden, auf Handelsverträgen, auf Waagschalen, und in das Griffholz von Händlermessern eingeritzt. Seine Gläubigen – Kaufleute, Makler, Diplomaten und auch Gauner mit Gewissen – tragen kleine, abgegriffene Münzen mit seinem Zeichen bei sich. Vor einem wichtigen Handel legen sie zwei Münzen nebeneinander, sprechen ein stilles Gebet, und drehen sie einmal in der Hand. Sie glauben: Wer Varek dabei betrügt, dem wird das Gold bald zu Staub. Besonders ehrbare Händler bauen kleine Altäre aus Waagschalen und altem Tauschgut, bei denen täglich eine Münze in eine Schale gelegt wird – als Dank, als Opfer, oder als Ausgleich für einen Handel, bei dem das Gewissen lastet.
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